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Literaturblog

Kommunikationsbarrieren

Kommunikationsbarrieren [engl. barriers of communication], ergeben sich aus Hindernissen, die kommunikative Botschaft davon abhalten, das angezielte Publikum, also meine GesprächsparterInnen zu erreichen. Kommunikationsbarrieren hemmen den Informationsfluss und zerstören die zwischenmenschliche Verbindung. Also: Vorsicht! Gespräche sind unvermeidlich;-). 
(06. Mai 2024)

"Unausgesprochene Wahrheiten", Emre Celik (Sachbuch, 2024)

Das Sachbuch “Unausgesprochene Wahrheiten” beleuchtet die oft tabuisierten Schattenseiten des Arbeitslebens. Basierend auf Interviews und wissenschaftlichen Studien analysiert Çelik die Mechanismen hinter Mobbing, Diskriminierung, sexueller Belästigung u.a. destruktiven Verhaltensweisen in Unternehmen. Er zeigt, wie solche Dynamiken entstehen, warum sie häufig unerkannt bleiben und welche fatalen Folgen sie für Arbeitsklima und Unternehmenserfolg haben. Ein brennender Appell für mehr Wertschätzung!
(06. Mai 2024)

"Kleine Probleme" von Nele Pollatschek (Roman, 2023)

Im Roman “Kleine Probleme” erzählt Nele Pollatschek die Geschichte von Lars, einem 49-jährigen, selbsternannten Schriftsteller und notorischen Prokrastinierer. Am 31. Dezember nimmt er sich vor, endlich all die Aufgaben zu erledigen, die er über Jahre aufgeschoben hat: Steuererklärung machen, die Wohnung putzen, ein Bett für seine Tochter zusammenschrauben, sein Lebenswerk schreiben und mit dem Rauchen aufhören. Die Kinder sind im Auslandsjahr, die Frau ist unterwegs – beste Voraussetzungen, um das alte Jahr mit einem aufgeräumten Leben abzuschließen.
Doch die Woche, in der er all das hätte schaffen können, ist plötzlich vorbei. Am letzten Tag des Jahres ist das Haus immer noch chaotisch, das Leben sowieso. Lars kämpft sich durch eine 13 Punkte umfassende To-do-Liste, deren Aufgaben von banalen Kleinigkeiten bis zu existenziellen Fragen reichen – und merkt, dass es nicht nur darum geht, Dinge abzuhaken, sondern letztlich darum, sein Leben nicht immer weiter aufzuschieben.
Mit viel Humor, Selbstironie und philosophischem Tiefgang schildert Pollatschek das alltägliche Scheitern, die Sehnsucht nach Ordnung und die Schwierigkeiten, das eigene Leben zu bewältigen. Der Roman ist ein tragikomischer Monolog über das Menschsein, das Streben nach Besserung und die kleinen und großen Baustellen des Alltags.
(06. Mai 2024)

"Therapy to go" von Sacha Bachim (Fach-/Übungsbuch, 2022)

Das Übungsbuch liefert Psychotherapietools für mehr Leichtigkeit im Alltag. Dieser wissenschaftlich fundierte, verständlich formulierte und wirklich hilfreiche Ratgeber setzt quasi contra-biblisch an mit dem Satz: „Am Anfang war das Ziel.“ (S. 10). Der Verfasser empfiehlt, nicht willkürlich irgendwelchen Vorsätzen nachzueifern, sondern „erst einmal eine Bestandsaufnahme vom Istzustand zu machen.“ Die Empfehlung geht dahin, Ziele zu formulieren, die dabei helfen, authentisch, klar und im Hier und Jetzt zu sein. Es werden Beispiele für tragfähige Zielformulierungen gebracht, z.B. „Ich möchte ausgeglichener und zufriedener sein.“ (S. 11). Aber das ist nur ein Tool von hundert. Das Weiterlesen lohnt sich. Das Übungsbuch liefert Psychotherapietools für mehr Leichtigkeit im Alltag. Dieser wissenschaftlich fundierte, verständlich formulierte und wirklich hilfreiche Ratgeber setzt quasi contra-biblisch an mit dem Satz: „Am Anfang war das Ziel.“ (S. 10). Der Verfasser empfiehlt, nicht willkürlich irgendwelchen Vorsätzen nachzueifern, sondern „erst einmal eine Bestandsaufnahme vom Istzustand zu machen.“ Die Empfehlung geht dahin, Ziele zu formulieren, die dabei helfen, authentisch, klar und im Hier und Jetzt zu sein. Es werden Beispiele für tragfähige Zielformulierungen gebracht, z.B. „Ich möchte ausgeglichener und zufriedener sein.“ (S. 11). Aber das ist nur ein Tool von hundert. Das Weiterlesen lohnt sich.
(12.05.2025)

"Als Nietzsche weinte", Irving D. Yalom (Roman, 1992)

In Irvin D. Yaloms Roman “Und Nietzsche weinte” (1992) inszeniert der Autor eine fiktive Begegnung zwischen dem körperlich wie seelisch geplagten Philosophen Friedrich Nietzsche und dem Wiener Arzt Josef Breuer im Jahr 1882. Lou Andreas-Salomé manipuliert beide, um Nietzsches psychische Krisen durch Breuers experimentelle Therapie zu behandeln. Die anfängliche Rollenverteilung (Arzt-Patient) kehrt sich um, als Breuer unter Nietzsches radikaler Wahrheitssuche selbst in eine existenzielle Krise stürzt und seine bürgerliche Fassade hinterfragt.

Breuer inszeniert eine Scheinbehandlung, bei der Nietzsche ihm aus einer vermeintlichen Lebenskrise helfen soll – tatsächlich nutzt er dies, um den Philosophen zur Offenheit zu bewegen. Die intensiven Dialoge zwischen beiden enthüllen Nietzsches Isolation durch seine kompromisslose Philosophie und Breuers Gefangensein in gesellschaftlichen Konventionen. Breuers Traumdeutungen und sein gescheiterter Ausbruchsversuch aus dem Familienleben münden schließlich in eine unter Hypnose simulierte Befreiung von seiner Obsession für die Patientin Bertha Pappenheim

Breuer kehrt reifend zu seiner Familie zurück, während Nietzsche – emotional durchbrochen, aber weiterhin einsam – mit Also sprach Zarathustra beginnt. Die Begegnung hinterlässt bei beiden Spuren: Breuer gewinnt Lebensmut durch bewusste Wahl, Nietzsche erfährt menschliche Anteilnahme. 
(12.05.2025)